Sunday, December 15, 2019

"Der Glaube versetzt Berge" – wenn eine Vision Realität wird.

Haben wir das nicht alle oft gehört?

"Du musst nur wollen!" Und dann wollen und wollen wir und es wird doch nichts draus? Wollen ist eben nicht gleich wollen.

   "Et incarnatus est" Ausschnitt aus dem Credo, aus Ludwig van Beethovens Messe in C-Dur (op. 86)

Eine harte Erziehung


Ludwig van Beethoven war ein schwieriger beinahe unzugänglicher Mensch. Er hatte eine schwere Kindheit, denn er wurde von seinem Vater auf brutale Weise zum Musiker erzogen. Für Fehler wurde er geprügelt und oft wurde er zur Strafe im Keller eingesperrt. Von seiner Mutter hat er nicht viel Nähe erfahren. Sie soll eine sehr moralische, harte Frau gewesen sein. Trotzdem hat er die Musik geliebt und der Glaube an das Gute im Menschen hat ihn nie verlassen. Die Messe in C war ein sehr wichtiger Schritt auf seinem Weg zur Entfaltung seines ganz persönlichen künstlerischen Stils, der für spätere Generationen wegweisend und inspirierend war. Anders als zu dieser Zeit üblich, nahm er den Text der Messe sehr ernst. Er beschäftigte sich sehr intensiv mit einer freien Übertragungen des Messetextes ins Deutsche.
  
Beethoven wurde vermutlich am 16. Dezember 1770 in der Stadt Bonn geboren. Deutschland gab es damals noch nicht, sondern nur viele kleine Staaten, Fürstentümer etc., in denen man überwiegend deutsch sprach. Es gab dort die unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen mit ihren diversen Sprachen. Multikulti war damals ganz normal. Bonn lag im Kurfürstentum Köln. Dieses gehörte wiederum zum Heiligen Römischen Reich, einem Staatenbund ähnlich dem heutigen Europa (die Grenzen waren natürlich völlig andere). Wen wundert es also, dass Beethoven, dieser radikale Erneuerer der Musik, dessen Respektlosigkeit im Umgang mit Obrigkeit (weil er ja so ein Künstler war) geduldet wurde, der sein Leben lang für Gleichheit, Brüderlichkeit und Liebe brannte, unser Komponist der heutigen Europahymne ist?!

Moment mal,...
 ...was hat das denn mit der Umsetzung von Visionen zu tun?


  
Heute ist der 3. Adventssonntag. Er steht unter dem Motto: "Gaudete! – Freut Euch! Etwas Großes wird passieren!" Ja, klar, Weihnachten, viele Geschenke. Aber welche Geschenke sind da gemeint? Irgend ein Zeug, das wir eigentlich nicht brauchen? 
  
Nein, Weihnachten ist das Fest der Liebe. "Et incarnatus est" aus der C-Dur Messe heißt soviel wie "er ist zu Fleisch geworden", also im übertragenen Sinne hat eine Vision Fleisch angenommen, die personifizierte Liebe kommt auf die Welt.

Aber wie passiert das, dass etwas nicht Gegenständliches, so eine Idee, ein Wunsch auf die Welt kommt. Wenn z.B. ein Haus gebaut wird, was ist dann zuerst da? Kein Stein oder kein Architekt, sondern die Idee.

Wollen ist nicht gleich wollen.


In unserer Gesellschaft wachsen wir mit der Illusion auf, dass es Freiheit oder Selbstverwirklichung bedeute, wenn wir etwas wollen. Also, sorgen wir dafür, dass wir möglichst viel wollen, allen möglichen Mist. Das deckt aber diese kleine, feine Stimme zu, die uns sagt, was wir wirklich wollen, also eher unser tiefstes inneres Bedürfnis. Das ist aber das, was uns wirklich beflügelt, so wie die Musik Beethoven. Deshalb greift "du musst nur wollen!" nicht so richtig oder nur zufällig. Gemeint ist viel eher so etwas wie glauben, die persönliche Verbindung zur bedingungslosen Liebe und die tiefe Überzeugung, das Vertrauen darauf, dass wir am richtigen Ort sind und dass unsere Liebe alles überwindet.
  
Beethoven ging später, um sich selbst zu verwirklichen, in eine Metropole, im damals wichtigsten und größten deutschen Land, nach Wien im Kaisertum Österreich. Dort gab es eine breit gefächerte Musiklandschaft und viele Möglichkeiten, sich zu entfalten. Dort führte er die Wiener Klassik zu ihrer höchsten Entwicklung und bereitete der Musik der Romantik den Weg. Sein künstlerisches Werk umfasst 722 Kompositionen. Beethovens Geburtstag jährt sich heute zum 249. Mal und das Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 startet schon jetzt. 

Ich finde, er hat seine Visionen hervorragend umgesetzt. Mit Menschen tat er sich schwer, aber immer hat ihn die Liebe zur Musik motiviert und beflügelt. Richard Wagner hat einmal gesagt: "Ich kann den Geist der Musik nicht anders fassen als in Liebe." Viele bekannte Gelehrte z.B. Luther, also Influenzer unserer Geschichte, haben der Musik einen besonderen Geist, eine besondere Nähe zur Liebe und zum Glauben zugeschrieben. Musik ist die Sprache des Herzens und für mich das Wichtigste im Leben überhaupt.
  
Um seine Berufung zu finden, seine eigenen Ziele zu verwirklichen, motiviert und glücklich zu sein, kann man sich gut am Beispiel Beethovens orientieren. Vielleicht einfach mal leise sein, auf die innere Stimme horchen, sich selbst beobachten: Wo ist meine tiefe, stille Freude? Scheinbar grundlos? Was tue ich auch ungefragt? Ohne, dass ich Geld oder einen Auftrag dafür bekomme? Was lässt mich morgens aus dem Bett hüpfen und gibt mir Energie, obwohl es viel Arbeit ist oder Übung erfordert oder irgendwie schwierig ist? Wo kann ich anderen eine echte Freude bereiten?
  

Gaudete! – Freut Euch! Etwas Großes wird passieren!

🎶✨🕯🕯🕯✨🎶

 
🎶✨🕯🕯🕯✨🎶

Friday, November 29, 2019

"Unbeschreiblich weiblich" oder "Was ihr wollt"


Bekomme ich das, was ich wirklich will? Eine liebevolle Partnerschaft, Erfolg, Geld, Selbstbewusstsein? Was immer du willst, du kannst es haben, wenn...


Wochenend-Workshop am 07. + 08.12.2019, Grauwiesen, Uelzen
  
https://www.eventbrite.de/e/alles-was-du-willst-workshop-zum-gesetz-der-anziehung-tickets-83534296329

Ist Weiblichkeit eigentlich nur körperlich oder gibt es da auch andere Faktoren? Ist Weiblichkeit etwas, das jede Frau hat? Was bedeutet Weiblichkeit eigentlich wirklich?

Diese Fragen stellten sich mir, als ich mir vor ein paar Tagen die Komödie "unbeschreiblich weiblich" von Petra Wintersteller auf dem Lore & Lay-Theaterschiff in Kiel ansah. Die Situationen sind gut beobachtet und haben mich an eigene Coaching Erlebnisse erinnert. Das ganze hat mir – zudem auch noch sehr authentisch dargestellt und launig inszeniert – viel Spaß gemacht!!!

In diesem Stück geht es um vier sehr unterschiedliche Frauen, denen es nicht so einfach scheint, ihre Weiblichkeit zu leben. Sie ziehen dafür nicht etwa ihre Freundin oder einschlägige Literatur zu Rate, nein, sie machen einen Kurs bei der VHS, geleitet vom Therapeuten Erich Schuler… Wie bitte? Ein Mann?

Ich meine, sein wir doch mal ehrlich, was kann denn so eine Therapie oder ein Coaching überhaupt bewirken? Da soll mir einer Ratschläge geben, wie ich 's besser mach', wie ich mich optimiere? Wer ist der Typ denn, Jesus? Meist sind das doch selbst irgendwelche gescheiterten Existenzen… Und hier auch noch ein MANN zum Thema "unbeschreiblich weiblich"?! Da fragt ich mich doch, mit welcher Berechtigung? Aber vielleicht sollte ich mich zuerst einmal fragen, was tut so ein Coach überhaupt? Und wieso hat der so eine komisch-künstliche Berufsbezeichnung?


Die Berufsbezeichnung Coach kommt eigentlich aus dem Englischen und ist gleichbedeutend mit Trainer, denn das ist, was der Coach im Wesentlichen mit den Klienten tut: trainieren. Ja und was?


Das Verhalten und die Kommunikation eines Menschen hängt direkt mit seiner eigenen Selbstwahrnehmung zusammen. Wenn Menschen anfangen sich "anders" zu verhalten, eröffnet sich ihnen eine neue Perspektive und sie fangen an sich auch anders zu fühlen. Leider erscheint die Umstellung oft zu schwer. Und genau da kann der Coach mit seinem Training helfen, andere Verhaltensweisen einfach zu trainieren. Es geht nicht um Wertung, also etwa dem Klienten zu sagen diese oder jene Verhaltensweise sei richtig oder falsch. Es geht erstmal nur um Veränderung und neue Erfahrungen. Das Gute daran ist nämlich, das Gehirn kann eine geübte, gespielte, trainierte Erfahrung von einer realen nicht unterscheiden. Nach ca. 3 Wochen "nur spielen" ist das Muster, das zu Problemen führte gebrochen und die andere Verhaltensweise wird als "normal" empfunden. Plötzlich sieht man/ frau die Welt mit anderen Augen an und kann sich neu orientieren, also neue EIGENE Werte und ein neues Lebensgefühl finden... 

In Deutschland wird der Beruf Coach in die Kategorie "Beratende Berufe" gestopft. Es gibt die unterschiedlichsten Auffassungen darüber, was ein Coach so alles tut, um seine Ziele bzw. die der Klienten zu erreichen. Und ich habe viel gesehen und dadurch gelernt, welch unterschiedlicher Mittel sich ein Coach bedienen kann (auch das liebe ich daran). Aber eines, was ein echter Coach niemals tut, NIEMALS!!! ist BERATEN. Und falls er/ sie es doch einmal tut werden beide es bereuen, Coach und Klient. Das schränkt nämlich die Möglichkeit der eigenen unmittelbaren Erfahrung sofort ein.


Nein, Coaching funktioniert eher so, wie einen Virus zu behandeln: Es gibt kein Medikament gegen einen Virus. Man kann nur die Abwehrkräfte, das Immunsystem unterstützen. D.h. die Kur ist bereits in uns drinnen, wir brauchen nur ein bisschen Zeit und Achtsamkeit, um sie zu finden. D.h. der Coach kann eigentlich gar nichts machen. Aber der Klient trägt die Lösungen ja schon in sich. Die Veränderung geschieht dann häufig innerhalb von Sekunden, wenn der Klient das bemerkt. Der Coach hilft nur ein bisschen auf die Spur. Das befriedigende an der Aufgabe des Coaches ist, zu sehen wie der Klient die richtige Spur findet.

Deshalb freue ich mich am Wochenende vom 6. - 7.12. nach langer Zeit mal wieder zu coachen. Da kann ich wieder so viel von den Kursteilnehmern lernen. Und es ist so wunderschön, die Veränderung beobachten zu dürfen… Also ick freu mir! 

Alles was Du willst
Workshop zum Gesetz der Anziehung – 07. + 08.12.2019, Grauwiesen, Uelzen
  
https://www.eventbrite.de/e/alles-was-du-willst-workshop-zum-gesetz-der-anziehung-tickets-83534296329
  
Eine liebevolle Partnerschaft, Erfolg, Geld, Selbstbewusstsein Was du willst, 
du kannst es haben! Wenn...

Wenn du dein Werkzeug richtig einsetzt:

Dein Gehirn!

https://www.eventbrite.de/e/alles-was-du-willst-workshop-zum-gesetz-der-anziehung-tickets-83534296329

Erfahre mehr darüber in dem 2 Tages Workshop in Uelzen.

Saturday, December 29, 2018

Ein frohes Neues Jahr 2019!!! - Und was ist mit den guten Vorsätzen?


Der Jahreswechsel ist eine vom Menschen künstlich festgelegte Einheit, es gibt ihn in Wirklichkeit gar nicht. Wir wissen das und trotzdem feiern wir ihn jedes Jahr. Warum?

"Schon Cäsar musste ein Jahr mit 445 Tagen ausrufen, um den Kalender wieder in Ordnung zu bringen... Der heute gültige Gregorianische Kalender sei auf Dauer zu ungenau, sagt der Kieler Mathematik-Professor Hermann König. Ein Jahr ist in der Regel 365 Tage lang und alle vier Jahre einen Tag länger. Schon im Jahre 130 v.Chr. hatte der griechische Astronom Hipparch die Jahreslänge auf 365 1/4 Tage minus fünf Minuten berechnet. Doch schon kleinste Ungenauigkeiten führen über die Jahrhunderte zu merklichen Verschiebungen der Jahreszeiten." (Zitat: welt.de)

Ähnlich verhält es sich mit Geburtstagen und Jubiläen. Auch die sind willkürlich. Forscher stellen sogar in Frage, ob wir wirklich im Jahr 2019 leben oder ob da im Laufe der Geschichte der eine oder andere mal daran gedreht hat... Die Wahrscheinlichkeit ist groß, denn im Laufe der Jahrhunderte gab es viele Kalender und es war üblich, dass sich die verschieden Herrscher als göttlich darstellten. Mit einer neuen Zeitrechnung ließ sich das Image ungemein heben. 

Aber warum ist der Kalender für uns so wichtig? Also gut, zum einen ist er natürlich ein wichtiges koordinatorisches Instrument, um unser Handeln und Wandeln abzustimmen. Ohne den Kalender gäbe es sicher ein heilloses Chaos auf der Welt. Aber weshalb diese Euphorie mit Pauken und Trompeten und vor allem mit Feuerwerk?

Ich glaube, der Kalender stillt ein wichtiges Grundbedürfnis nach Ordnung und Geborgenheit, eine Möglichkeit uns in der Unendlichkeit von Raum und Zeit einzuordnen, Erinnerungen besser zu sortieren, Visionen besser fassen zu können. Der Jahreswechsel ist immer eine gute Gelegenheit über das Vergangene zu resümieren, "neu" anzufangen, sich etwas vorzunehmen.

Ach ja, die guten Vorsätze zum Neuen Jahr! Schön, wenn man den Anlass für eine wirkliche Veränderung nutzen kann. Die Realität sieht meist anders aus. Die meisten scheinen zu glauben, das Neue Jahr wird es schon richten, ich brauche mir nur etwas vorzunehmen und der Zauber des Neuen Jahres erledigt das dann für mich. So ist es nicht. Der Zauber hält nur eine Nacht, schon am nächsten Morgen ist der Vorsatz vergessen.

"Es gibt kaum Menschen, die noch nie zu Silvester Vorsätze gefasst haben", sagt Dieter Frey, Sozialpsychologe an der Ludwig-Maximilians-Universität München. "Wie die Absichten umgesetzt werden, ist zu wenig durchdacht. Dann misslingen erste Versuche, und die Leute geben auf." (Zitat: sueddeutsche.de)

Ich glaube ein wesentlicher Punkt ist die Motivation. Also ich meine nicht so einen schreienden Typen, der einen ständig anfeuert, nach dem Motto "Los du Sau!" oder "Du bist toll! Du schaffst das!" oder irgendwelche Sprüche immer vor sich hinzubrabbeln. Dieses Sich-Pushen, Aufpumpen, Suggerieren oder Affirmations-Techniken funktionieren auf die Dauer nämlich nicht. Sie nutzen sich ab und bewirken teilweise sogar das Gegenteil. Mit Motivation meine ich das, was wir wirklich wollen, das was hinter dem Vorsatz verbirgt: geheime Wünsche.

Ich glaube, viele Menschen überlegen sich nicht, warum sie das wollen. Warum will ich abnehmen, fitter sein, etwas lernen? Welches Ziel will ich erreichen? Wie geht es danach weiter? Ich glaube es ist wichtig einen detaillierten Plan zu haben, erstens mit welchen genauen Schritten will ich mein Ziel erreichen und zweitens was mache ich dann damit? Marathon? Frau/ Mann ansprechen? Reisen? Ich glaube es ist wichtig, all diese Dinge vor Silvester zu planen und gleich Tatsachen zu schaffen. Am besten ist es, sich jetzt gleich hinzusetzen und die Schritte aufzuschreiben und vor allem ein Datum für das Ziel anzusetzen, Reise buchen, Date ausmachen, zum Lauf anmelden usw. Dann klappt 's auch mit den guten Vorsätzen. Fest steht, dem Kalender ist das egal!

In diesem Sinne wünsche ich, dass ihr Euch im Jahr 2019 Eure geheimen Wünsche erfüllt !!!
.

Monday, December 3, 2018

Trage keine Maske, sei authentisch!

Authentisch ist so ein Modewort. Modewort heißt nicht, dass das Wort falsch ist. Es heißt nur, das Wort wird fälschlich gewertet. Die Mode besteht darin zu meinen, authentisch sei gut, alles andere wäre falsch. Ich glaube nicht an solche Wertungen und solche Moden. Sie führen nicht zum "Besseren", zum "Fortschritt.

Genauso, wie ich gelernt habe mich durch die Worte, die ich hier schreibe auszudrücken, habe ich gelernt mich mit Gestik und Mimik mitzuteilen oder auch eine Rolle zu spielen. Jeder von uns lernt das. Zuweilen trage ich gerne eine Maske und bin damit sehr authentisch. Ich zeige damit meinen Spieltrieb. Ich zeige damit was ich nicht mag, was ich falsch finde, worüber ich nachdenke. Das ist sehr authentisch oder eben auch nicht. O.k., ich tue das beruflich... In jedem Fall bin das ich.

Wir alle tragen Masken, ständig und das ist auch gut so. Es ist ein Teil vom Menschsein, von Kommunikation. Das Wesentliche ist nicht, eine Maske zu tragen oder nicht, sondern der geschmeidige Wechsel. Die Maske sollte nicht starr werden, sonst fängt sie an zu schmerzen. Wichtig ist nur, dass man die Maske nicht dazu missbraucht sich selbst zu verleugnen. Es ist wichtig, jederzeit in der Lage zu sein, die Dinge die man an sich selbst nicht mag, zu zeigen.

Aber so eine flexible Maske, eine bewusst aufgesetzte, mit ein bisschen Selbstironie gewürzte Maske oder Rolle gibt die Möglichkeit zu zeigen, wer du sein willst, wer du sein kannst, wie es dir geht. Eine flexible Maske kann helfen Eitelkeiten zu überwinden, einen Konflikt von einer anderen Seite zu betrachten usw. In jedem Falle sind viele verschiedene Masken eine Bereicherung unserer Persönlichkeit.

Und Vorsicht: Nach meiner Erfahrung ist es so, gerade wenn Menschen sagen, sie seien ganz authentisch und nur so und nie anders, tragen sie eine ganz, ganz starre Maske, spielen sie eine Rolle die nicht stimmt, weil sie die Seiten, die sie an sich nicht mögen nicht ertragen können. Die Rolle "ach-bin-ich-schüchtern" und "ach-bin-ich-bescheiden" ist eine üble Mode. Erstens stimmt das nie und zweitens ist das ein Weg Verantwortung weg zu schieben, immer sauber dazustehen und immer Recht zu behalten.

Das Geheimnis der "authentischen Persönlichkeit" liegt darin, alle Seiten von uns lieben zu lernen und zu feiern. (Wir können sie ja auch wieder ablegen.) Ich liebe meinen Beruf, denn auf der Bühne fühle ich mich wirklich authentisch, gerade weil ich jemand ganz anderes bin. Es ist meine freie Wahl.

© Make Up by maskenmeyer


Monday, October 31, 2016

WOLFRAM: klassische Gefühle CD – Lieder berühren.

"THE POWER OF CHANGE"
E
rlebe, wie Geld in Musik verwandelt wird!

(English version here:
http://the-voice-of-wolf.blogspot.de/2016/11/wolfram-classical-feelings-cd-moving.html
)

Ich liebe den Effekt, den Musik auf Menschen hat. In der Musik finde ich etwas, dass ich mit Worten nicht ausdrücken kann. Und ich liebe es diesen Zustand, diese Stimmung mit anderen zu teilen. Deshalb mache ich Musik. Ich bin klassischer Sänger, mit Oper aufgewachsen und liebe meinen Beruf. Nach meinen Konzerten fragen mich Menschen immer wieder nach meiner eigenen CD. Die CD wäre für mich so eine Art Visitenkarte, ein Gesellenstück, meine Doktorarbeit zum Anfassen.

Mit Mihai Grigoriu, einem Kollegen und Freund, mit dem ich schon diverse Produktionen und Konzerte gemacht habe, habe ich begonnen, einen Zyklus von sieben Liedern zu schreiben, d.h. ich schreibe die Texte und Mihai setzt meine Intentionen in Musik um. In den Liedtexten geht es um Veränderung, persönliche Entwicklung und die Kraft, die dadurch entsteht. Ich nenne den Zyklus daher "The Power of Change" (Die Texte sind aber auf deutsch). In jedem Song wird ein alltägliches typisches Problem dargestellt, das dann zu einer Auflösung kommt. Wir haben die Lieder sehr eingängig gestaltet, so dass die Hörer die Lieder zur eigenen Inspiration hören oder am besten laut mitsingen können.

Unseren ersten gemeinsamen Titel "Und meine Seele brennt" haben wir bereits in einer Demo-Version in einem Studio in Italien aufgenommen. Es geht jetzt darum, die CD Herstellung, d.h. die restlichen Aufnahmen, die Bearbeitung, das Mastering und das Booklet zu finanzieren.

Ich habe mich entschlossen für die Herstellung der CD ein Crowdfunding zu machen. Ich bin gerade in der Startphase und brauche noch eine ganze Menge Fans, um in die Finanzierungsphase zu kommen. Das kostet nichts, man muss sich nur mit einer eMail-Adr. oder mit einem Facebook- oder Google-Account registrieren und dann auf "Fan werden" klicken. Das hilft mir in jedem Fall weiter. Später kannst Du Dich immer noch entscheiden, etwas zu spenden. Mehr zum Projekt, mit Video und kleinen Hörbeispielen erfährst Du auf meiner Projektseite bei Start Next Punkt Com:

https://www.startnext.com/wolfram-cd

Und da ist auch der "Fan-werden" Knopf, also:
1. auf den Link zur Projektseite klicken,
2. dort mit Facebook, Google oder einer e-Mail Adresse registrieren und
3. rechts neben dem Projektvideo auf "Fan-werden" klicken,
fertig. Danke! <3

https://www.startnext.com/wolfram-cd
 .

Tuesday, July 19, 2016

Cinema Deluxe - Das ganze Programm


Fr.22.07.16, 11Uhr KoKi, Urachstr.40, Freiburg: Cinema Exil – Eintritt frei!

Ich schau gern Filme. Ok, das ist nichts besonderes, das tut wohl jeder gern. Aber ich tue das am liebsten im Kino. Als Theaterkind fühlte ich mich schon immer im Kino wie zu Hause. Die ganze Atmosphäre, die Stille, die Eintritt wenn es dunkel wird, der Fokus auf die Leinwand, alles das erinnert mich ans Theater. In der Dunkelheit ist es leicht die eigene Person auszublenden und durch die Leinwand hindurch öffnet sich für mich eine ganz neue Phantasiewelt in der alles möglich ist. Filme sind für mich ein Stück Realität von einem Traum. In Filmen kann man alles. Man kann mühelos Grenzen überwinden. Jeder Film ist ist wie eine Reise. Es gibt Begegnungen mit Altem oder Neuem. Man kann Neues kennen lernen oder Altes reflektieren. Man kann sich mit Charakteren, Figuren, Geschichten, Gefühlen oder Bildern identifizieren. Ein Film kann ein bestimmtes Lebensgefühl einfangen. Filme können eine Generation, ein Land, ein Volk, eine Gruppe prägen. Über Filme kann man sich unterhalten und dadurch etwas über den Anderen erfahren. Wenn ich etwas nicht gut erklären kann, dann sage ich oft: "Wie in dem Film...". Es ist erstaunlich, aber ich glaube das ist etwas, was mich mit der ganzen Welt verbindet. Menschen schauen gerne Filme. In den Filmen erkennen sie sich wieder, aber sie werden auch widergespiegelt. Das eigene Lebensgefühl oder das Lebensgefühl, das man sich wünscht, spiegelt sich oft im Lieblingsfilm. Im Film kann man so fremde Kulturen aus einer ganz anderen Perspektive kennen lernen. Deshalb finde ich, dass Cinema Exil eine sehr gute Initiative ist und ich hoffe dass dieses Festival in Freiburg Fuß fassen und wachsen kann. Unter dem Motto "Wer bin ich?" können sich Fremde und Geflüchtete uns zeigen und Freiburger können zeigen, wie sie ihr Land, ihre Stadt, ihre Identität, ihr Leben empfinden. Die Filmreihe "Wer sind wir? – typisch deutsch", unterstützt von Blackwood-Films, lädt deshalb zum gemeinsamen Film schauen ein. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich den Anfang machen darf, einen meiner vielen Lieblingsfilme zu zeigen. Ich werde dazu ein bisschen was aus meinem Leben erzählen, warum dieser Film oder was ich an diesem Film so mag.

Fr.22.07.16, 11Uhr KoKi Freiburg: Cinema Exil
www.koki-freiburg.de
Wer sind wir? Typisch deutsch - Filmreihe
Blackwood Films lädt Geflüchtete & Freiburger zum gemeinsamen Filmschauen ein.
Wolfram zeigt "Sonnenallee" von Leander Haußmann. Eintritt frei!

Wikipedia sagt: "Sonnenallee ist eine deutsche Filmkomödie von Leander Haußmann aus dem Jahr 1999. Sie thematisiert das Leben Ost-Berliner Jugendlicher im Angesicht der Berliner Mauer in der DDR der 1970er Jahre. Der Titel des Films bezieht sich auf die gleichnamige Straße in Berlin. Am südlichen Ende der Sonnenallee befand sich während der deutschen Teilung ein Grenzübergang zwischen West- und Ost-Berlin. Das Drehbuch wurde gemeinsam von Thomas Brussig, Detlev Buck und Leander Haußmann entwickelt. Brussigs Roman Am kürzeren Ende der Sonnenallee erschien im selben Jahr. Bis 2003 sahen in Deutschland mehr als 2,6 Millionen Kinobesucher den Film. [...]"

Fr.22.07.16, 11Uhr KoKi, Urachstr.40, Freiburg: Cinema Exil – Eintritt frei!
www.koki-freiburg.de
Bis denne!
...

Thursday, February 11, 2016

Tatort Freiburg


O.k. Ich glaube, ich muss mich hier mal outen:

Ich bin passionierter Krimifan. Nicht so sehr das Grausame, Blutige und die Sensationslust, sondern das gepflegte Rätsel und die Psychologie der Charaktere interessieren mich, also eher Klassiker wie Agatha Christie und Arthur Conan Doyle, aber auch Autoren wie Martha Grimes. Daher hatte ich viel Spaß beim Dreh in Achim Freunds Krimi "Rotkäppchen Todschnäppchen".

Rotkäppchen ist ein Stoff, der sehr gut in unsre Zeit passt: die Verführung. Der Verführer ist in diesem Fall ein Immobilien Hai, der sich ein "Filetstückchen" einverleiben will und zwar auf blutige Weise. Sein Ziel erreicht er durch den Einsatz der richtigen Reize. Er weiß genau, worauf seine Opfer anspringen und dass sie ihren gewohnten Pfaden folgen werden.

Kennen wir das nicht alle, Versprechungen? Und am Ende war doch alles gelogen. Und dennoch fallen wir drauf rein und am Ende sagen wir oft: "Hab ich's doch gewusst!" Warum lassen wir uns trotzdem einwickeln?

Verführt werden ist prinzipiell eine gute Sache. Verlockungen nachzugeben liegt in unserer Natur. Auf diese Weise entwickeln wir uns weiter, entdecken Neues, lernen, schöpfen unser Potenzial aus und erhalten den notwendigen Vorsprung in der Evolution. Mehr noch, solche Anreize spornen uns oft zu Höchstleistungen an.

Und doch haben wir meist ein schlechtes Gewissen, einer Verlockung nachzugeben. Das liegt daran, dass es verschiedene Reize gibt. Es ist ein sehr wichtiger Entwicklungsprozess für uns, die "falschen" von den "richtigen" Anreizen zu unterscheiden. Dies ist ein Lernprozess, auf den in unserer Gesellschaft nicht richtig oder nicht genügend geachtet wird, weil die Wirrungen unserer Gefühle für den finanziellen Profit einzelner sehr praktisch sind.

Wir wollen verführt werden, wir hoffen es oft sogar und das ist gut so. Aber an den Stellen, wo es uns gut täte, trauen wir uns nicht "ja" zu sagen, wir könnten ja scheitern. Es erscheint uns zu groß, wir sind es nicht Wert, es ist zu kompliziert und sehr früh lernen wir so, den "Ball flach zu halten". Und deshalb sind wir dann an anderen Stellen, wo es weniger aufwendig, preiswerter ist, weniger Risiko hat oder auch weniger auffällt, allgemein akzeptiert ist, bereit nachzugeben. Wir suchen dann nach logischen Argumenten, machen einen faulen Kompromiss, reden uns ein, dass wir das ja brauchen, dass es besser ist. Das darf uns dann keiner nehmen.

Beste Bedingungen für Industrie und Politik uns Dinge einzureden, die kein Mensch braucht und die uns sogar schaden. Essstörungen, Süchte und erschreckende Krankheitsraten sind die Folge. Politik und Wirtschaft haben kein Interesse das zu ändern und werden es folglich auch nicht angehen. Wir sind auf uns selbst angewiesen. Wir müssen lernen uns selbst zu lieben und wieder spüren, was wirklich "gut" ist für uns. Fühlen wir uns wirklich gut nach dem dritten Stück Sahnetorte? – Wenn ja, dann nur deshalb, weil wir uns eingeredet haben, dass wir uns jetzt "was Gutes" tun. Unser Körper erzählt uns etwas anderes, er schreit laut um Hilfe, aber niemand hört es, am wenigsten wir selbst.

Wie zum Kuckuck also, kann ich die "falschen" von den "richtigen" Anreizen unterscheiden? Es gibt ein sehr wichtiges Indiz (um beim Krimi-Jargon zu bleiben):  Falsche Verlockungen und Versprechungen sind Ablenkungen von dem was ich wirklich brauche. Da krieg ich nur "was ich will" und habe hinterher ein Loch, ein schlechtes Gewissen. Es füllt mich nicht wirklich aus und deshalb brauche immer wieder mehr und es reicht doch nie.

Wenn ich hingegen bei der bloßen Nennung eines "guten" Anreizes aufblühe, Energie bekomme, in positiven Tatendrang verfalle, wenn ich im Tun in diesem Moment aufgehe, wenn es mich beflügelt, wenn ich das den ganzen Tag, sogar ohne Bezahlung tun könnte und würde, dann folge ich meiner Bestimmung und muss nicht "tun was ich will". Darin besteht der Unterschied. Du fühlst hinterher kein Loch, sondern Erfüllung. Du fühlst dich erfüllt, das war 's, mehr oder was anderes brauchst du nicht. Es ist genug.

Deshalb liebe ich meinen Beruf. Ich könnte das den ganzen Tag tun und es kümmert mich wenig, wie groß mein "äußerlich gemessener" Erfolg ist, denn ich bin wirklich glücklich in dem Moment, wenn ich es tue. Bist du glücklich bei den meisten Dingen die du so täglich tust? Oder hast du dich schon umgebracht, aufgefressen, ersäuft?

In den Märchen stecken die Erfahrungen unzähliger Generationen, die die Zeit überdauert haben, weil sie allgemeingültig und gesellschaftsunabhängig sind. Ich finde Krimis sind eine moderne Form Geschichten zu erzählen, aus denen wir lernen können, unseren Horizont erweitern können. Ich bin sehr froh, in dieser gelungenen Adaption vom Rotkäppchen mitgespielt zu haben. Ich hoffe, diesem Tatort in Freiburg werden noch viele folgen.